So schön klingt’s im Burgenland
Die Interviews führte STADLPOST-Reporterin Lisi Rath

Am 25. Januar 2021 feierte das Burgenland die 100-jährige Zugehörigkeit zu Österreich. Gefeiert wurde mit Blasmusik und Tamburica- Klängen: Musik mit kroatischen Wurzeln.
Die bekannte Blech-Formation besteht seit über 20 Jahren und deren sieben Musiker stammen großteils aus dem Burgenland (Reinhold Bieber, Christoph Haider-Kroiss, Albert und Christian Wieder) sowie aus der Steiermark (Dominic Pessl), Salzburg (Neo-Steirer Bernhard Holl) und Kärnten (Philipp Fellner). Die Entstehung des Namens ist ganz lustig: Bei einem Glas Wein oder Bier in der Pause wurden die Instrumente wie Posaune, Tuba, Trompete oder Basstrompete sehr eng neben-, über- und untereinander auf einen Haufen gelegt – daher Blechhauf’n.

Das große Vorbild der Formation ist Ernst Mosch und seine Egerländer Musikanten, denn im Burgenland, woher der Kern des Ensembles stammt, pflegt man den böhmisch-mährischen Musikstil. Hat man in Heurigen und Gaststätten mit Polka, Walzer begonnen und das Hauptaugenmerk auf die traditionelle Blasmusik gelegt, fand die Formation aber bald ihren eigenen Stil. Geprägt wurde der Stil durch die Arrangements von Albert Wieder, der zu Beginn fast alle Stücke arrangierte. Mittlerweile schreiben auch einige der anderen Musiker. Das Repertoire reicht von traditioneller Blasmusik bis hin zur Weltmusik mit einem Hauch von Jazz, welches bereits auf neun CDs zu hören ist. Auftritte gab es bereits in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden.

CD-TIPP: Das Album „Home“ (BH Music) ist die vollendete Musik-Symbiose. Der deutsche Ausnahmetrompeter Christoph Moschberger und die österreichischen Blechlegenden harmonieren perfekt.



CD-TIPP: Ein burgenländisch- böhmisch-mährisch-bayrisch-
modernes Tanzlmusi-Crossover.
21 Titel, eingespielt von 28 Musikant*innen aus sechs Ländern. Label CD: tuba records

Die „Tamburica Cindrof“ (Cindrof = kroatisch für Siegendorf im Burgenland), 1963 gegründet, ist ein Musikverein, der die kroatische Kultur der Tamburica-Musik pflegt und das Burgenland im In- und Ausland vertritt. Die Tamburica ist ein kroatisches Volksinstrument, ähnlich der Balalaika und der Mandoline. „Tamburica“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Saiteninstrumente, die ähnlich einem Streichorchester eingesetzt werden. Die Tamburica kam erst 1922 aus Kroatien zu den Burgenland-Kroaten, wo in der Gemeinde Baumgarten die erste und damit älteste Tamburica-Gruppe im Burgenland gegründet wurde. Auf Tourneen nach Schweden, Dänemark, Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien und Zypern und 2002 nach Brasilien schlossen sie viele Freundschaften mit Folkloregruppen auf der ganzen Welt. Aufnahmen mit Toni Stricker und André Heller zeigten, dass die Tamburica nicht nur in Verbindung mit Volksmusik eingesetzt werden kann.

CD-TIPP: Kroatische Volkslieder und moderne Schlager sowie auch einige Originalaufnahmen der LP „Die schönsten Lieder der pannonischen Heimat“ mit Toni Stricker und André Heller. Label: Tome Jankovič Studios

1977 gegründet, bestehen Orchester und Chor aus einem gemischten Chor, einem Orchester, einem Kinderchor und einer Klapa 10 (Männerchor). Das Repertoire besteht aus kroatischen Volksweisen aus dem Burgenland und Kroatien, kroatischem Pop und Rock, Klassik sowie englischen und deutschen Liedern. Das Ziel des Tamburica-Orchesters und Chores Güttenbach/Pinkovac (TOP) ist die Pflege, Erhaltung und Verbreitung der kroatischen Sprache und Kultur der Burgenland-Kroaten, der Mensch soll im Vordergrund stehen und die Tätigkeiten sich an einer christlichen Ethik orientieren.

CD-TIPP: Der „Klapa 10“-Männerchor singt „Naše jačke, naše sanje“ – melancholisch-fröhliche Lieder vom Wein und der Liebe! Label: Tome Jankovič Studios